Zertifizierung nach ISO 45001. Zielsetzung, Umsetzung, Perspektiven
11/08/2021
Die Swiss Solar AG hat einen weiteren Schritt zur Verbesserung ihres Managementsystems gemacht. Die Einführung der Norm ISO 45001-2018 für Arbeitsschutzmanagementsysteme (OH&S) hat zur Zertifizierung geführt. Im Juni dieses Jahres führte die internationale Gesellschaft TÜV SÜD Management Service GmbH ein Zertifizierungsaudit durch, das die Übereinstimmung des Arbeitsschutzmanagementsystems des Unternehmens mit der Norm bestätigt (Zertifikat Nr. 12 117 62049/02 TMS vom 17.06.2021).
Ziele
Die Aufgaben, die durch die Umsetzung der Norm gelöst werden sollen:
- Verbesserung der persönlichen Sicherheit der Mitarbeiter des Unternehmens;
- Erlernen und Anwenden bewährter Praktiken im Bereich des Arbeitsschutzes;
- Aufbau eines „Frühwarnsystems“ zur Ermittlung potenzieller Gefahren für die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter;
- Verbesserung der Managementprozesse.
Die Notwendigkeit der Umsetzung
Die anhaltende Expansion der Swiss Solar AG in internationale Märkte und das kontinuierliche Wachstum umfangreicher Produktlieferketten führt nach Ansicht von Experten zu steigenden Risiken und Erschwernissen bei der Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit. Gleichzeitig steigen die Anforderungen von Unternehmen an Qualität und Sicherheit der Lieferkette stetig.
Eine Analyse der Situation ergab, dass die Umsetzung der ISO-Norm 45001-2018 im Unternehmen die geeignetste Antwort auf diese Herausforderungen ist. Ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung zur Einführung der Norm ist die Anwendbarkeit der Norm durch Partnerunternehmen. Dieser Ansatz gewährleistet, dass Mechanismen zur Verringerung oder Beseitigung von Gesundheits- und Sicherheitsrisiken in der gesamten Lieferkette ermittelt, überwacht und kontinuierlich verbessert werden.
Vorbereitung und Ausführung
Die folgenden Aktivitäten wurden zur Vorbereitung der Zertifizierung von Swiss Solar durchgeführt:
- Identifizierung der Stakeholder, Analyse der externen und internen Faktoren, die die Unternehmensprozesse beeinflussen;
- Identifizierung des Umfangs des Systems, der Ziele und der zu implementierenden Prozesse;
- Entwicklung und Verbesserung der Arbeitsschutzpolitik des Unternehmens;
- Konsultationen mit den Mitarbeitern, Zuweisung von Befugnissen und Verantwortung;
- Identifizierung von Gefahren und Risiken und Entwicklung von Sicherheitsmanagementprinzipien auf der Grundlage eines risikobasierten Ansatzes;
- Überwachung, Messung und Analyse der erzielten Ergebnisse sowie die Bewertung der Leistung des Arbeitsschutzmanagementsystems als Ganzes.
Die Arbeiten zur Einführung der Sicherheit am Arbeitsplatz umfassten:
- Entwicklung von Evakuierungsplänen;
- Festlegung von Vorschriften für die Überprüfung des Brandschutzsystems;
- Planung des Austauschs und der Kalibrierung von Feuerlöschern;
- Schulungen der Mitarbeiter in der Verwendung von Feuerlöschgeräten;
- Durchführung von Evakuierungsübungen für die Mitarbeiter.
Die Verteilung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten für die Umsetzung des Systems auf die Mitarbeitenden, die kontinuierliche Unterstützung und Einbindung der Unternehmensleitung sowie die Erfahrungen mit dem risikobasierten Ansatz und dem PDCA-Prinzip (Plan-Do-Check-Act) aus der Vorbereitung und Umsetzung des Qualitätsmanagementsystems (ISO 9001:2015) bei Swiss Solar haben die Umsetzung der ISO 45001-2018 wesentlich erleichtert und beschleunigt.
Dank der durchgeführten Maßnahmen arbeiten Swiss Solar Mitarbeiter heute in einem sicheren und für den modernen Menschen förderlichen Umfeld.
Zertifizierung
Den Prüfern wurden folgende Informationen für ein Zertifizierungsverfahren zur Verfügung gestellt:
- Dokumentation, die das Vorhandensein, die Umsetzung und die Pflege der für das System erforderlichen Prozesse belegt;
- Berichte und Aufzeichnungen über das Funktionieren des Arbeitsschutzsystems während des Jahres vor dem Auditdatum;
- Daten aus dem letzten internen Audit des Systems;
- Daten aus der Analyse des Anlagenbetriebs durch das Management der Swiss Solar AG;
- Bericht über die bei der Überwachung festgestellten Unstimmigkeiten in den internen Prozessen des Unternehmens und die zur Behebung dieser Unstimmigkeiten getroffenen Maßnahmen.
Das Audit lieferte überzeugende Belege für die Wirksamkeit der Maßnahmen, die das Management und die Mitarbeiter von Swiss Solar ergriffen haben, um die Ziele des Arbeitsschutzes zu erreichen.
Die Prüfer lobten die Fähigkeit des Unternehmens, Prozesse zu managen, die Aktivitäten in einem Umfeld beruflicher Risiken zu organisieren und an der Verbesserung des Managementsystems zu arbeiten. Als Ergebnis des Audits wurde das Arbeitsschutzmanagementsystem von Swiss Solar als konform mit der Norm befunden.
Aussichten und Chancen
Die ISO 45001-2018 erfordert nicht nur eine regelmäßige Neuzertifizierung, sondern auch eine kontinuierliche Verbesserung des Managementsystems des Unternehmens zwischen den Zertifizierungen. Swiss Solar plant, den Mitarbeitern kostenlose Parkplätze, vom Unternehmen gesponserte Fitnesskurse und jährliche unternehmensweite Freizeitaktivitäten anzubieten. Solche Maßnahmen werden den Komfort der Mitarbeiter erhöhen, und ein Teambildungsprozess wird das Unternehmen in die Lage versetzen, Risiken besser einzuschätzen und auf entstehende Gesundheits- und Sicherheitsrisiken zu reagieren.
Der erfolgreiche Abschluss der Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems (ISO 9001:2015) und der Zertifizierung nach ISO 45001-2018 hat nicht nur das Management des Unternehmens auf ein neues Niveau gebracht, sondern auch Perspektiven für den Aufbau eines Integrierten Managementsystems (IMS) eröffnet, dessen Umsetzung Folgendes ermöglichen wird:
- die integrierte Entwicklung des Unternehmens unter Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten, Aktionäre, Investoren, Verbraucher und Mitarbeiter, zu planen und umzusetzen;
- die Wahrscheinlichkeit von Konflikten zwischen verschiedenen Unternehmensmanagementsystemen zu verringern, indem einheitliche Strategien, Ziele und Zielsetzungen angenommen werden;
- die Effizienz des Einsatzes von Unternehmensressourcen zu erhöhen, denn die Kosten für die Entwicklung, den Betrieb und die Zertifizierung des IMS sind deutlich niedriger als die Gesamtkosten für die Aufrechterhaltung mehrerer autonomer Managementsysteme (z.B. die Anzahl der Systemdokumente wird reduziert, die Duplizierung von Prozessen wird ausgeschlossen usw.).